So ist es mittlerweile Tradition, dass die Schule, die im vorigen Jahr die Gesamtsiegerin oder den Gesamtsieger gestellt hat, den Festakt mit Preisverleihung ausrichtet.  In diesem Jahr war die IGS Thaleischweiler-Fröschen Ausrichterin. Mit großer Herzlichkeit wurden die Gäste in einem „lateingerecht“ geschmückten Saal empfangen und köstlich bewirtet. Es ist seit einigen Jahren Brauch, dass die Preisträgerinnen und Preisträger gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der gastgebenden Schule sich in einem Workshop vor dem eigentlichen Festakt schöpferisch mit dem Wettbewerbsthema auseinandersetzen. Das Ergebnis wird später im Rahmen der Preisverleihung gezeigt und kommentiert. Passend zum Thema „Schönheit“ hat die Kunstlehrerin Jolanta Spiczak zwei Schaufensterpuppen zur Verfügung gestellt, die „anzuziehen“ waren. Den musikalischen Rahmen setzte am Klavier Anouk Woll mit Stücken von Yiruma und Ed Sheeran. Die Moderation erfolgte wie gewohnt in der lingua franca früherer Jahrhunderte mit eingeblendeter Übersetzung und kommentierenden Bildern. Schulleiter Roland Eich begrüßte die Gäste und hob neben einer Vorstellung der Schule die Arbeit der Fachschaft Latein hervor, der es seit Jahren regelmäßig gelingt, überdurchschnittlich viele für Latein zu begeistern. Georg Ehrmann, der als Vertreter des Bildungsministeriums den Preis der Ministerin überreichte, illustrierte mit einer Stelle aus Ovids medicamina faciei femineae (vv. 43-50), an der Ovid der Vergänglichkeit äußerer Schönheit die Zeitlosigkeit innerer Werte entgegenstellt, wie anspruchsvoll, aber auch reizvoll das Übersetzen ist: es bleibt immer Prozess und schließt nie mit einem endgültigen Ergebnis ab.

Seit Beginn des Wettbewerbs fördern der Philologenverband und die Gewerkschaft für Erziehung und Wissenschaft den Wettbewerb und verleihen Preise. Ralf Hofmann,  der in seinem Grußwort einen Bogen von den Schönheitsvorstellungen der Antike über die der Weimarer Klassik bis in die heutige Zeit schlug, verlieh den mit 100€ dotierten Preis des PhV für die beste Übersetzung Aaron Hach von der Bettina von Arnim IGS Otterberg in Anwesenheit der Fachlehrerin Zeynep Zengin-Zacher. Rudolf Blahnik, der gerade in politisch so aufgeladenen Zeiten wie heute die Notwendigkeit unterstrich, sich von Schönheit in unterschiedlichsten Facetten bereichern zu lassen, zeichnete Ben Matteo Mangerich von der IGS Kastellaun mit dem ebenfalls mit 100€ dotierten Preis der GEW für die beste Interpretation in Gegenwart des Fachlehrers Andreas Englert aus.

In diesem Jahr ist es der Jury nicht gelungen, einen eindeutigen Gesamtsieger (in diesem Jahr gab es nur männliche Preisträger) zu küren. Deshalb hat sich die Jury dazu entschlossen, zwei erste Preise, jeweils mit 200€ dotiert, zu vergeben. Den Preis des DAV erhielt Bennet Schick und Maher Almhethawi den des Bildungsministeriums, beide von der IGS Kastellaun.

Ein Dank geht an alle, die diesen Wettbewerb und den Festakt ermöglicht haben, insbesondere den Schülerinnen und Schülern, den Kolleginnen und Kollegen und den Jurymitgliedern Cathrin Boerckel, Julia Glatz, Laura Michels und Benjamin Schönborn. Ohne den Beitrag zahlreicher weiterer Hände wäre der Festakt nicht vorstellbar. Stellvertretend für alle sei Hanna Bosch genannt, die alles verantwortet und koordiniert hat.

Wir hoffen, ein wenig Lust auf den 9. Wettbewerb gemacht zu haben, und würden uns sehr freuen, wenn wir neben den regelmäßig teilnehmenden Schulen, von denen wir keine missen möchten, neue Schulen begrüßen dürften.

Hans-Joachim Pütz